Neuer Krebsimpfstoff von Moderna und Merck zeigt vielversprechende Ergebnisse

Menschenmenge an einem sonnigen Tag

Die Zahl der Hautkrebserkrankungen ist in den letzten Jahren stark angestiegen und zählt heute zu den häufigsten Krebsarten weltweit. Das Melanom, die tödlichste Form von Hautkrebs, lässt sich nur schwer behandeln. Ein neuer Durchbruch könnte jedoch einen neuen Therapieweg eröffnen.

Eine von Moderna und Merck durchgeführte klinische Studie hat gezeigt, dass der experimentelle personalisierte Krebsimpfstoff in Kombination mit dem Immuntherapeutikum Keytruda von Merck das Risiko, an einem Melanom zu sterben oder erneut daran zu erkranken, um 44 % senkt. Dies ist ein bedeutendes Ergebnis, das einen potenziellen Durchbruch bei der Behandlung von Melanomen und Auswirkungen auf die Behandlung von Krebs im Allgemeinen mit sich bringen könnte.

Melanom - die tödlichste Hautkrebsart

Hautkrebs ist ein wachsendes Problem in Europa, wo jedes Jahr mehr als 100.000 neue Fälle von Melanom diagnostiziert werden. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist das Melanom die fünfthäufigste Krebsart bei Männern und die siebthäufigste bei Frauen in Europa. Im Jahr 2018 starben in Europa mehr als 22.000 Menschen an einem Melanom.

Die Inzidenz des Melanoms ist in Europa unterschiedlich, wobei die höchsten Raten in Nord- und Westeuropa zu verzeichnen sind. Im Vereinigten Königreich ist die Melanom-Inzidenz in den letzten zehn Jahren um fast 50 % gestiegen, wobei jährlich etwa 16 000 neue Fälle diagnostiziert werden. Deutschland hat mit etwa 28 000 neu diagnostizierten Fällen pro Jahr die höchste Melanominzidenz in Europa.

Hautkrebs ist die häufigste Krebsart in den USA, wobei das Melanom die tödlichste Form ist. Nach Angaben der American Cancer Society werden bis 2022 mehr als 106.000 neue Fälle von Melanom diagnostiziert und mehr als 7.000 Menschen an dieser Krankheit sterben. Während die Überlebensrate bei Melanomen im Frühstadium hoch ist, ist die Prognose für Melanome im fortgeschrittenen Stadium schlecht.

Moderna und Merck sind zwei der führenden Unternehmen im Kampf gegen Hautkrebs. Moderna ist ein Biotech-Unternehmen mit Sitz in Cambridge, Massachusetts, das sich auf mRNA-Technologie spezialisiert hat. Der COVID-19-Impfstoff des Unternehmens war der erste mRNA-Impfstoff, der eine Notfallzulassung der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA erhielt. Merck ist ein weltweit tätiges Pharmaunternehmen mit Sitz in New Jersey, das Keytruda herstellt, ein Immuntherapeutikum, das für die Behandlung verschiedener Krebsarten, darunter auch Melanome, zugelassen ist.

Die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden für Melanome ist daher von entscheidender Bedeutung. Neben der Kooperation von Moderna und Merck gibt es eine Reihe weiterer Unternehmen, die an innovativen Ansätzen zur Behandlung von Hautkrebs arbeiten. BioNTech beispielsweise entwickelt ebenfalls einen mRNA-basierten Krebsimpfstoff, der sich derzeit in der klinischen Erprobung befindet.

Auch andere Unternehmen entwickeln neue Immuntherapien zur Behandlung von Hautkrebs. So ist die Kombinationstherapie Opdivo und Yervoy von Bristol Myers Squibb in Europa für die Behandlung des fortgeschrittenen Melanoms ab 2020 zugelassen. Auch Tecentriq von Roche ist für die Behandlung bestimmter Hautkrebsarten zugelassen.

Kombination von mRNA-Technologie und Immuntherapie zur Bekämpfung von Melanomen

Ein experimenteller mRNA-Impfstoff, der von Moderna und Merck entwickelt wurde, hat vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung von Hautkrebs gezeigt. Nach Angaben von US-Forschern, die ihre Ergebnisse auf der Tagung der American Association for Cancer Research in Orlando, Florida, vorstellten, senkte der Impfstoff in Kombination mit dem Immuntherapeutikum Keytruda von Merck das Risiko des Todes oder des Wiederauftretens der tödlichsten Form von Hautkrebs um 44 Prozent im Vergleich zu Keytruda allein.

Die Zusammenarbeit zwischen Moderna und Merck ist eines von mehreren Projekten zur Entwicklung personalisierter Krebsimpfstoffe auf der Basis der mRNA-Technologie. Im Gegensatz zu herkömmlichen Impfstoffen, bei denen ein abgeschwächtes oder inaktiviertes Virus in den Körper eingebracht wird, um eine Immunreaktion auszulösen, bringen mRNA-Impfstoffe den Körperzellen bei, ein bestimmtes Protein zu produzieren, das eine Immunreaktion gegen Krebszellen auslöst.

Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass die Ergänzung von Keytruda durch einen personalisierten Krebsimpfstoff auf der Basis der mRNA-Technologie die Zeitspanne verlängern könnte, in der die Patienten ohne Rückfall oder Tod leben. Der Impfstoff wird auf der Grundlage einer Analyse des Tumors eines Patienten nach dessen operativer Entfernung maßgeschneidert und soll das Immunsystem darauf trainieren, bestimmte Mutationen in den Krebszellen zu erkennen und anzugreifen.

Die Zusammenarbeit zwischen Moderna und Merck ist eines von mehreren Projekten zur Entwicklung personalisierter Krebsimpfstoffe auf der Grundlage der mRNA-Technologie. Im Gegensatz zu herkömmlichen Impfstoffen, bei denen ein abgeschwächtes oder inaktiviertes Virus in den Körper eingebracht wird, um eine Immunreaktion auszulösen, bringen mRNA-Impfstoffe den Körperzellen bei, ein bestimmtes Protein zu produzieren, das eine Immunreaktion gegen Krebszellen auslöst.

Der von Moderna entwickelte personalisierte mRNA-Impfstoff wird auf der Grundlage einer Analyse des Tumors eines Patienten nach dessen operativer Entfernung individuell hergestellt. Der Impfstoff soll das Immunsystem darauf trainieren, bestimmte Mutationen in Krebszellen zu erkennen und anzugreifen. Keytruda von Merck ist ein Checkpoint-Inhibitor, der das Protein PD-1 ausschaltet, das dem Krebs hilft, sich dem Immunsystem zu entziehen. In Kombination können der personalisierte mRNA-Impfstoff und Keytruda eine stärkere Immunantwort hervorrufen, die dazu beitragen kann, ein Wiederauftreten des Melanoms zu verhindern.

An der Studie, die sich in der mittleren Phase befand, nahmen Männer und Frauen mit einem hohen Risiko für ein Wiederauftreten des Melanoms teil. Die Ergebnisse zeigten, dass von den 107 Studienteilnehmern, die sowohl den personalisierten mRNA-Impfstoff als auch Keytruda erhielten, 22,4 Prozent innerhalb von zwei Jahren ein Rezidiv erlitten, verglichen mit 40 Prozent der Teilnehmer, die nur Keytruda erhielten. Der personalisierte mRNA-Impfstoff wurde von den Patienten gut vertragen, wobei Müdigkeit die am häufigsten berichtete Nebenwirkung war.

Die Unternehmen führen derzeit Gespräche mit den US-Behörden über das Design einer Spätphasenstudie, die für die Zulassung der Kombinationstherapie erforderlich sein könnte. Es könne drei bis vier Jahre dauern, bis die Ergebnisse der größeren Studien vorlägen, sagte Eliav Barr, Leiter der globalen klinischen Entwicklung und Chief Medical Officer von Merck, in einem Interview.

Der Impfstoff ist ein potenzieller Durchbruch in der allgemeinen Krebstherapie, sagte Dr. Ryan Sullivan, ein Melanom-Experte am Mass General Cancer, der an der Studie beteiligt war. Bisher konnten Wissenschaftler nicht vorhersagen, welche einzelne Mutation wichtig ist, um eine Anti-Tumor-Reaktion auszulösen. Mit der mRNA-Technologie in Kombination mit Keytruda "können wir diesen Schrotflinten-Ansatz entwickeln, der eine stärkere Immunantwort hervorrufen kann", so Barr.

Moderna ist bekannt für seinen Impfstoff COVID-19, der mit Hilfe der mRNA-Technologie entwickelt wurde. Der Impfstoff wurde im Dezember 2020 von der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) für die Notfallverwendung zugelassen und wurde bereits Millionen von Menschen weltweit verabreicht. Moderna entwickelt auch Impfstoffe gegen andere Krankheiten, darunter RSV (Respiratory Syncytial Virus), CMV (Cytomegalovirus) und Grippe.

Merck ist ein weltweit tätiges Gesundheitsunternehmen, das Arzneimittel, Impfstoffe und Produkte für die Selbstmedikation entwickelt und vermarktet. Das Unternehmen ist bekannt für seine Medikamente gegen Krebs, Diabetes und Infektionskrankheiten. Keytruda ist eines der Blockbuster-Medikamente von Merck, für das bis 2020 ein Umsatz von mehr als 14 Milliarden US-Dollar erwartet wird. Das Medikament ist für die Behandlung verschiedener Krebsarten zugelassen, darunter Melanom, Lungenkrebs, Blasenkrebs und Hodgkin-Lymphom.

Die Kombination des personalisierten mRNA-Impfstoffs mit Keytruda könnte einen Durchbruch in der Krebstherapie bedeuten, insbesondere beim malignen Melanom, der tödlichsten Form von Hautkrebs. Die vielversprechenden Ergebnisse der von Moderna und Merck durchgeführten Mid-Stage-Studie geben Patienten mit fortgeschrittenem Melanom und ihren Familien Hoffnung. Weitere Studien sind jedoch erforderlich, um die langfristige Wirksamkeit und Sicherheit der Kombinationstherapie zu ermitteln. Die Entwicklung personalisierter Krebsimpfstoffe auf der Grundlage der mRNA-Technologie ist ein sich rasch entwickelnder Bereich, und der Erfolg dieses Ansatzes könnte den Weg für die Entwicklung anderer personalisierter Krebsimpfstoffe ebnen, die auf ein breiteres Spektrum von Tumoren abzielen.

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